Ladeeinheitensicherung

Ladeeinheitenstabilität von Palettenware
Begriffe wie Ladeeinheitensicherung, Ladungssicherung und Palettenstabilität schwirren oft durch die Köpfe und Gespräche von Menschen, die sich mit Verpackung beschäftigen – doch wo genau liegen die Unterschiede?

Viele kennen insbesondere den Unterschied zwischen der Ladungssicherung und der Ladeeinheitensicherung nicht und sind sich seiner ausschlaggebenden Wichtigkeit nicht bewusst.

Zeit, dass hier Klarheit geschaffen wird, denn ansonsten kann am Ende keine optimale Transportsicherheit erzielt werden.
Eingestretchte Ware auf Palette

Was ist eine Ladeeinheit?

Eine Ladeeinheit ist eine physische Transporteinheit – also das, was auf den LKW verladen wird. Meistens setzt sich eine Ladeeinheit aus dem Ladehilfsmittel, meistens einer Palette, der Ware und zuletzt der Ladeeinheitensicherung zusammen. Die Ladeeinheitensicherung ist essenziell, um die Ladeeinheit stabil und sicher für den Transport zu machen. Wer unzureichend gesicherte Ladeeinheiten verschickt, kennt die hieraus resultierenden Probleme genau: Transportschäden, Reklamationen, verärgerte Kunden und Transporteure – all das macht die Ladeeinheitensicherung zu einem Kernelement im reibungslosen Geschäftsablauf.

Was ist der Unterschied zwischen Ladeeinheitensicherung und Ladungssicherung?

Während Ladungssicherung die Sicherung der Ladeeinheiten auf einem Transportmittel bezeichnet, ist die Ladeeinheitensicherung die Sicherung der Ladeeinheit selbst, bevor sie verladen wird. Ladeeinheitensicherung ist dafür da, dass die Ware auf der Palette gesichert ist, während Ladungssicherung gewährleistet, dass die Palette fest auf dem LKW steht. Beides muss für einen sicheren Transport gegeben sein – selbst die beste Ladungssicherung kann keine mangelnde Ladeeinheitensicherung ersetzen oder ausgleichen. Steht eine Palette sehr fest auf dem LKW, verhindert dies nicht, dass die Ware auf der Palette während einer Vollbremsung in Bewegung gerät und schlimmstenfalls Schaden nimmt.

Die Ladeeinheitenstabilität ist also enorm wichtig. Und auch der Gesetzgeber legt in den letzten Jahren ein verstärktes Augenmerk auf die Sicherung der Ladeeinheiten im Straßenverkehr. Unter anderem aus diesem Grund wurde im Jahr 2014 die EU-Richtline 2014/47 verabschiedet, welche sich mit der technischen Unterwegskontrolle der Verkehrs- und Betriebssicherheit von Nutzfahrzeugen beschäftigt. In Anhang 3 dieser Richtlinie wird als Maßstab für die Stabilität und Sicherheit von Ladeeinheiten die EUMOS-Norm 40509 aufgeführt. Diese legt Grenzwerte für die Deformation und Verschiebung einer Palette während des Transportes fest. Hier mehr zu EUMOS 40509 erfahren →

Wie kann ich meine Ladeeinheitensicherung verbessern?

Eine optimale Ladeeinheitensicherung umfasst nicht nur die Ummantelung der Palette. Auch die Art und Eigenschaften der Ware, die Primärverpackung und das Palettierungsschema haben ausschlaggebenden Einfluss auf die Stabilität einer Ladeeinheit.  

Als Faustregel gilt: 70% der Ladeeinheitensicherung ergibt sich aus der Primärverpackung und dem Packschema. 

Wer seine Ware in minderwertigen Kartons verpackt oder diese falsch palettiert, der kann auch mit optimal angewendeter Hochleistungsfolie keine gute Ladeeinheitensicherung erzielen. Genau aus diesem Grund verfolgen unsere Verpackungsoptimierer stets einen ganzheitlichen Ansatz, um alle Aspekte einer Ladeeinheit zu optimieren – nur so ist eine optimale Ladeeinheitensicherung erzielbar.

Nach der Primärverpackung ist ein möglichst kantenbündiges Palettierungsschema ohne signifikante Überstände oder Überbauten wichtig, da so der Platz auf einer Palette optimal ausgenutzt und die Ummantelung nicht zusätzlich strapaziert wird. Außerdem ist es von Vorteil, wenn Stückgut versetzt palettiert wird, um zusätzliche Stabilität zu erzeugen. Zwischenlagen wie Antirutschpapier und Kantenschutzleisten können in einigen Fällen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass eine Ladeeinheit sicher ist.

Insbesondere die Ummantelung der Ladeeinheit oder Palette ist jedoch ausschlaggebend für eine optimale Ladeeinheitenstabilität. Hierbei kann man zwischen verschiedenen Mitteln wählen.

Eignen sich Schrumpfhauben für eine optimale Ladeeinheitensicherung?

Schrumpfhauben sind in der Verpackungswelt weit verbreitet. Sie werden über eine Ladeeinheit gestülpt und schließlich durch die Einwirkung von Hitze (z.B. mit einem Gasbrenner oder Schrumpftunnel) geschrumpft, damit sie eng an der Ware anliegen. Grundsätzlich kann mit Schrumpfhauben in einigen Anwendungsfällen eine gute Ladeeinheitensicherung erreicht werden, jedoch ergeben sich auch einige Nachteile. Der offensichtlichste Risikofaktor ist das Arbeiten mit hohen Temperaturen – nicht jede Ware ist hierfür geeignet. So kann es beispielsweise passieren, dass Primärverpackungen aus Folie mit der Schrumpfhaube verschmelzen.

Außerdem ist das Hantieren mit offenen Flammen ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Weiterhin haben Schrumpfhauben eine feste Größe und eignen sich somit ausschließlich für stets gleichbleibende Palette. Zuletzt ist die Schrumpfhaube jedoch nur eins: sehr materialintensiv. Mit einer Stärke von bis zu 200µ kann zwar stabil, aber nicht wirtschaftlich verpackt werden. Bei Anwendung von Hochleistungs-Stretchfolie kann ein mindestens genauso gutes Ergebnis mit nur einem Bruchteil des Materialeinsatzes erreicht werden. Denn wahre Optimierung bedeutet Mehr erreichen – mit weniger Material.

Eignen sich Stretchhauben für eine optimale Ladeeinheitensicherung?

Stretchhauben sind eine Art Kombination aus Stretchfolien und Schrumpfhauben. Auch hier wird eine Haube über die Palette gestülpt, allerdings ohne die Einwirkung von Hitze. Die Haube wird vor dem Überstülpen maschinell ausgedehnt und zieht sich so nach dem Anbringen an der Palette fest zusammen. Auch mit Stretchhauben lassen sich in einigen Fällen Ladeeinheiten gut sichern – allerdings ist hier der Materialverbrauch sehr hoch, da Stretchhauben signifikant dicker sind als Stretchfolien.

Es gilt also wie bei der Schrumpfhaube auch: Mit richtig angewendeter Hochleistungs-Stretchfolie lässt sich mindestens die gleiche Ladeeinheitensicherheit erzielen, und das bei einem Bruchteil des Materialeinsatzes.

Wie verbessere ich meine Ladeeinheitensicherung mit Stretchfolie?

Nicht umsonst wird Stretchfolie als bewährter Klassiker der Ladeeinheitensicherung bezeichnet. Ein großer Teil der Stretchfolienanwender erzielt jedoch trotzdem keine zureichende Ladeeinheitenstabilität. 

Dies kann verschiedene Gründe haben, meistens mangelt es jedoch an Grundwissen zur Funktionsweise und zum Dehnverhalten von Stretchfolie.

Ladeinheiten Prüfung der envirogroup an der Maschine im Lagerraum
Jedem ist klar – Stretchfolie kann man dehnen. Wenn man die Folie einfach abrollt und um die Palette wickelt, kann von Ladeeinheitensicherung keine Rede sein, da die Folie dann schlaff von der Palette hängt, oder zumindest aufgrund des hohen verbleibenden Dehnpotentials keine wirkliche Sicherung bietet. Dehnt man die Folie vor der Anwendung etwas, so entwickelt sie eine enorme Rückzugskraft. Dies bedeutet, dass sie stets zurück in den Urzustand strebt und somit oftmals die Ware auf der Ladeeinheit zerdrückt.

Leider ist es aber so, dass die allermeisten Anwender die Folie in diesem Dehnzustand anwenden. So steckt noch signifikantes Dehnpotenzial in der Folie, und sie kann Druck einfach nachgeben. Dehnt man die Folie komplett aus, so verliert sie die Rückzugskraft weitestgehend und verfestigt sich in dem ausgedehnten Zustand. Da sie sich nun nicht mehr zurückzieht und auch kein Dehnpotenzial mehr aufweist, kann eine optimale Ladeeinheitensicherung erzielt werden. Außerdem ist die Folie in diesem Zustand sehr dünn, sodass der Verbrauch minimiert wird. Hochleistungsfolien weisen auch im voll ausgedehnten Zustand noch eine enorme Stabilität und Durchstoßfestigkeit auf.

Fazit

Die Ladeeinheitensicherung ist getrennt zu sehen von der Ladungssicherung – beide sind wichtig und können einander nicht ersetzen. Eine ausreichende Ladeeinheitensicherung ist gesetzlich vorgeschrieben, wobei sich hier an EUMOS 40509 als Maßstab orientiert werden kann. Für eine optimale Ladeeinheitensicherung ist eine angemessene und hochwertige Primärverpackung ausschlaggebend, sowie auch ein optimiertes Packschema. Um die Ladeeinheit bei minimalem Materialeinsatz sicher zu ummanteln hat sich Hochleistungs-Stretchfolie bewährt, welche auch im voll ausgedehnten Zustand noch eine enorme Festigkeit und Stabilität aufweist. Wer all diese Punkte umsetzt, optimiert seine Ladeeinheiten dahingehend, dass maximale Stabilität bei minimalem Materialverbrauch erreicht wird. Gerne unterstützt Sie hierbei einer unserer deutschlandweit vertretenen Verpackungsoptimierer, um mit fachkundigem Knowhow und Hochleistungsprodukten das beste Ergebnis für Sie zu erzielen.