Palettenwickler

Palettenwickler

Das Wickeln von Paletten ist häufig die letzte Stufe des Verpackungsprozesses, bevor die Ware die Produktion oder das Lager verlässt. Damit die Ware den Transportweg auch unbeschadet übersteht, ist eine adäquate Umwicklung der Palette unerlässlich. Und dazu bietet die Verpackungsindustrie eine sehr breite Palette an Herstellern und Typen von Palettenwicklern, welche sich stark voneinander unterscheiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten und gängigsten Typen.

Wonach werden Palettenwickler unterschieden?

Palettenwickler erfüllen grundsätzlich alle den gleichen Zweck – sie umwickeln Paletten mit Stretchfolie. Die großen Unterschiede zwischen Palettenwicklern liegen hauptsächlich im Grad der Automation. So unterscheidet man zwischen ausschließlich manuellen, halbautomatischen und vollautomatischen Palettenwicklern. Weiterhin gibt es die Unterscheidung zwischen mobilen Palettenwicklern, feststehenden Palettenwicklern und in Verpackungsstraßen integrierten Palettenwicklern, welche für unterschiedliche Anwendungen und Lagersituationen konzeptioniert sind.

Obwohl auch mit diesen Paletten gewickelt werden, zählt man Handabroller für Stretchfolie gemeinhin nicht zu den Palettenwicklern, da sie dem Verpacker die Wickelarbeit zwar erleichtern, aber nicht abnehmen. Wo besonders viel Flexibilität und Mobilität gefragt ist, kommen ergonomische Handabroller für Stretchfolie zur Palettenwicklung in Frage.

 

Vollautomatische Palettenwickler

Vollautomatische Palettenwickler sind die höchste Stufe der Stretchanlagen-Technologie. Bei diesen voll in die Verpackungsstraße integrierten Anlagen ist kein Bediener vonnöten. Die Paletten werden über eine Förderanlage in den Wickler hineinbefördert, dort automatisch nach voreingestellten Programmen gewickelt und schließlich zur Verladung oder Einlagerung weiterbefördert. Die einzigen manuellen Arbeiten, die bei vollautomatischen Wicklern anfallen, sind das Einstellen der Wickelprogramme und das Austauschen der Folienrollen.

Man unterscheidet bei vollautomatischen Stretchanlagen weiterhin zwischen Arm- und Ringwicklern. Bei einem Armwickler befindet sich die Folienrolle an einem Arm, der sich zum Wickeln um die Palette bewegt. Bei einem Ringwickler sind eine oder zwei Stretchfolienrollen an einem Ring befestigt, und bewegen sich an diesem um die Palette. Zweiteres erlaubt eine höhere Geschwindigkeit und somit ein insgesamt effizienteres Wickeln.

Der größte Unterscheidungsfaktor zwischen Stretchwickelvollautomaten sind die Einstellmöglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Je mehr Parameter verändert werden können, desto besser und optimaler kann gewickelt werden. Moderne und hochentwickelte Vollautomaten verfügen über eine sehr breite Palette an Einstell- und Programmiermöglichkeiten und bieten so dem Verpackungsoptimierer das größtmögliche Potenzial zur Optimierung.

Für Lager- und Produktionsstätten mit hohen Volumina und Palettenstückzahlen sind Vollautomaten die beste und effizienteste Lösung.

 

Halbautomatische Palettenwickler

Halbautomatische Palettenwickler sind auch als Teller- oder Drehtellerwickler bekannt. Im Unterschied zu Stretchwickelvollautomaten sind sie nicht in feste Verpackungsstraßen mit Förderanlagen integriert, sondern werden durch den Bediener mit Paletten beladen. Die Palette wird hierbei auf den Teller des Wicklers aufgefahren und durch Rotation des Tellers gewickelt, während die Rolle an der Säule des Wicklers auf- und ab fährt. Hierdurch sind halbautomatische Palettenwickler kompakter und platzsparender als Vollautomaten, reichen hinsichtlich der Geschwindigkeit und Effizienz jedoch nicht an diese heran. Somit eignen sie sich primär für Anwendungen mit überschaubareren Volumina und Situationen, in denen keine feste Verpackungsstraße mit Fördertechnik vorliegt.

Auf das reine Verpackungsergebnis bezogen lässt sich nicht definitiv sagen, ob ein Voll- oder ein Halbautomat „besser“ ist. Die erzielte Palettenstabilität hängt davon ab, welche Einstellungen am Wickler vorgenommen werden können, und ob die Parameter fachmännisch auf Ware und Folie abgestimmt wurden. Sowohl mit vollautomatischen als auch mit halbautomatischen Stretchwicklern kann eine hervorragende Ladeeinheitensicherung erzielt werden.

 

Stretchroboter

Eine besondere Stellung haben die sogenannten Stretchroboter inne. Im Gegensatz zu herkömmlichen Palettenwicklern, die fest an einem Ort installiert sind, zeichnen sich diese innovativen Roboter dadurch aus, dass sie mobil und äußerst platzsparend operieren können. Dank ihrer kompakten Bauweise und ihrer Fähigkeit, sich autonom fortzubewegen, eignen sie sich für den Einsatz in beengten Lagerräumen oder in Bereichen, in denen ein fester Platz für das Wickeln von Paletten nicht vorgesehen ist. Oftmals lohnt es sich nicht, an jedem Ort, an dem gewickelt wird, einen festen Palettenwickler zu installieren, weshalb Stretchroboter eine interessante Lösung sein können.

 

Manuelle Palettenwickler

Manuelle Palettenwickler sind die einfachste Form des Palettenwicklers und benötigen keinen elektrischen Strom. Äußerlich ähneln sie Stretchrobotern, fahren jedoch nicht selbstständig um die Palette, sondern müssen von einem Anwender geschoben werden. Dabei wird mechanisch die Rolle auf- und ab bewegt. Wie auch die Stretchfolien-Handabroller werden manuelle Palettenwickler eher den Wickelhilfen zugerechnet als den eigentlichen Palettenwicklern, da sie Paletten nicht eigenständig umwickeln.

Manuelle Palettenwickler eignen sich so für Anwendungen mit nur wenigen zu wickelnden Paletten und stellen eine ergonomische Entlastung für den Packer dar. Im Gegensatz zu ergonomischen Handabrollern benötigen sie jedoch mehr Platz. sind in der Anwendung langsamer und in der Anschaffung kostenintensiver.

 

Fazit

Palettenwickler ist nicht gleich Palettenwickler – denn so vielfältig die Anwendungsgebiete, so vielfältig auch das Angebot an Typen von Geräten und Anlagen. Aber egal, ob Voll- oder Halbautomat, es kommt vor allem immer darauf an, dass durch den Einsatz der richtigen Folie in Kombination mit den richtigen Einstellungen des Wicklers eine gute Palettenstabilität erzielt wird. Denn das Ziel ist bei jeder Art des Wickelns gleich: Die Ware soll ihr Ziel unversehrt erreichen.