Nachhaltiges Polstermaterial

Nachhaltiges Polstermaterial - Händehalten Styroporchips in der Hand

Polstermaterial muss vor allem eins können: polstern. Und das so gut, dass die Ware selbst die Strapazen des Paket- oder Palettenversandes unbeschadet übersteht. Über die letzten Jahre erwacht jedoch immer mehr der lobenswerte Anspruch, dass Polstermaterial nachhaltig polstern können muss. Und das ist ein Anspruch, den längst nicht jede Polsterung erfüllen kann, und selbst bei scheinbar nachhaltigen Lösungen gibt es Aspekte, die man beachten sollte, um die nachhaltigste Lösung für die eigene Anwendung zu finden.

Welche Polstermaterialien gibt es?

Verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick über die verschiedenen Arten der Polsterung, die zur Verfügung stehen.

Neben der klassischen Luftpolsterfolie auf Rolle, sind auch Verpackungschips aus Styropor weit verbreitet. Darüber hinaus gibt es Packpapier in verschiedenen Formen, zur manuellen oder maschinellen Verarbeitung. Für spezielle oder sehr spezifische Ware kommt teilweise geformter Schaumstoff zum Einsatz. Immer steigender Beliebtheit jedoch erfreuen sich Luftkissen aus verschiedenen Folien oder aus Papier, die direkt am Packplatz produziert werden.

Sind Verpackungschips nachhaltig?

Bestehen Verpackungschips aus Styropor oder einem vergleichbaren Material, sind sie natürlich nicht besonders nachhaltig in punkto Herstellung und Entsorgung. Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf Verpackungschips aus Maisstärke, welche biologisch abbaubar sind. Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Chips bei Nässe aufweichen.

Grundlegender Nachteil aller Verpackungschips ist allerdings der hohe Platzbedarf, der für die großen Säcke oder Kartons aufgewendet werden muss, und dass der Materialverbrauch relativ hoch ist. Somit kann zwar eine biologische Abbaubarkeit gewährleistet werden, aber keine Nachhaltigkeit wie dies zum Beispiel mit Luftkissen möglich wäre

Maisstärke aus Mais gewonnen für Verpackungschips aus Styropor

Ist Packpapier nachhaltig?

Papier gilt – besonders auch beim Endkunden – als besonders nachhaltiges Material, weswegen in der gesamten Verpackungsbranche immer mehr Papier zum Einsatz kommt. Doch wie auch beim Papierpackband, hat die Medaille hier zwei Seiten.

Während es stimmt, dass für modernes Papier mit Recyclinganteil weniger Bäume gefällt werden müssen und das Material nachher wieder dem Produktionskreislauf zugeführt werden kann, sind andere Aspekte von Papierpolsterung nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Produktion und insbesondere Recycling von Papier erfordern nämlich einen hohen Wasserverbrauch.

Schließlich ist es auch so, dass Polsterung mit Papier sehr materialintensiv ist, da die kompletten Hohlräume mit Papier ausgefüllt werden und kaum Luft bleibt.

Sind Luftkissen nachhaltig?

Luftkissen bestehen – wie der Name schon impliziert – zu beinahe 100% aus Luft. Dies macht sie, was den Materialverbrauch und somit den CO2-Ausstoß betrifft, zur aktuell nachhaltigsten Polsterungsvariante. Obwohl die Kissen erst einmal aus Plastik bestehen, wird an Material nur etwa ein Zehntel dessen verbraucht, was bei Papierpolsterung anfällt.

Dadurch, dass die Kissen erst am Packplatz maschinell mit Luft befüllt werden, ist die Lagerung äußerst platzsparend, was sich wiederum positiv auf die Nachhaltigkeit auswirkt. Da es Luftkissen außerdem in verschiedenen Ausführungen gibt, kann in vielen Fällen die CO2-Bilanz noch einmal verbessert werden, indem zum Beispiel auf eine dünnere Folie umgestellt wird. Darüber hinaus gibt es Varianten mit Rezyklatanteil oder aus Kartoffelstärke, welche, im Gegensatz zur Maisstärke, ein Abfallprodukt aus der Lebensmittelindustrie ist. Auch Luftkissen aus Papier sind möglich.

Fazit

Es gibt, was die Nachhaltigkeit betrifft verschiedene Faktoren. Während manche Materialien recycelt oder biologisch abbaubar sind, kann mit anderen der Verbrauch so stark minimiert werden, dass die CO2-Bilanz sich stark verbessert. In jedem Fall ist Polstermaterial, wie jede Verpackung, von der jeweiligen Anwendung abhängig, sodass es sich lohnt, einen Verpackungsoptimierer zu Rate zu ziehen.